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Das 1 x 1 der Lackierungen

In den letzten Jahren ist der Anteil an lackierten Druckprodukten, ganz gleich, ob es um Anhängeetiketten, Drehscheiben oder Faltschachteln geht, stark gestiegen. Woran liegt das? Früher war eine Lackierung noch relativ kostspielig, aber durch moderne Druckmaschinen, die inline verschiedene Dispersionslackierungen aufbringen können, sind diese Mehrkosten stark gesunken. Gibt es verschiedene Lackarten? Wo liegen die Vor- und Nachteile? Diesen Fragen wollen wir hier auf den Grund gehen.

Welche Lacke gibt es?

Hier wird im Großen und Ganzen zwischen Öldrucklacken, Dispersionslacken und UV-Lacken unterschieden.

Öldrucklacke – der Veteran unter den Lacken. Im Prinzip handelt es sich um nicht pigmentierte Druckfarbe, die relativ wenig Glanz erzeugt, aber grundsätzlich schon einmal die Scheuerfestigkeit leicht erhöht. Er wird über das normale Druckwerk aufgebracht. Dieser Lack war im Offsetdruck der am meisten eingesetzte Lack, der jedoch relativ lange Trocknungszeiten benötigte, um für eine reibungslose Weiterverarbeitung geeignet zu sein. Ein späteres leichtes „Vergilben“ kann beim Einsatz von Öldrucklacken nicht verhindert werden.

Dispersionslacke werden auch als Wasserlacke bezeichnet. Die Lackbestandteile sind im Wasser gebunden und werden über spezielle Inline-Dispersionslackwerke im Offsetdruck kostengünstig aufgebracht. Dispersionsglanzlacke erreichen einen höheren Glanz als Öldrucklacke und schützen jedes Printprodukt auch vor erhöhtem Abrieb. Unterschiedliche Schichtdicken können über die Wahl der Walzen erzielt werden. Dieser Lack trocknet schnell und schützt das jeweilige Druckprodukt bei der Weiterverarbeitung gegen Kratzer. Dispersionslacke gibt es auch in seidenmatter und matter Ausführung. Durch die sogenannte Drip-off-Lackierung lassen sich hiermit schöne Glanz- oder Matteffekte erzielen.

UV-Lacke werden entweder im UV-Flexodruck, im UV-Siebdruck oder im UV-Offsetdruck aufgebracht und trocknen durch ultraviolettes Licht. Eine UV-Lackierung bei Faltschachteln oder auch Anhängeetiketten zählt zu den effektvollsten Veredelungen. Mit den richtigen Druckmaschinen können UV-Farben inklusive UV-Lacken in einem Durchgang gedruckt werden. Häufig wird der UV-Lack aber nachträglich aufgebracht. Im Offsetdruck werden die Druckbogen mit Offsetfarbe bedruckt und in einem Durchgang zusätzlich mit einem Primer versehen. Im UV-Offsetdruck oder im UV-Siebdruck erfolgt dann die eigentliche Bedruckung mit UV-Lack. Ein großer Vorteil dieses Lackes gegenüber den o.g. Lackvarianten ist der sehr hohe Glanzgrad und der sehr hohe Schutz gegen Kratzer. In Verbindung mit einem vollflächigen matten Dispersionslack oder einer matten Folienkaschierung lassen sich sehr schöne Matt-Glanz-Separationen erzielen. Ein besonderes Highlight sind Lacke mit Metallpigmenten.

4 UV-Lackarten für eine perfekte Veredelung Ihrer Faltschachtel

  • Vollflächiger UV-Lack: Komplett auf dem Druckbogen aufgetragen.
  • Strukturlack: Sichtbare und fühlbare Struktur, z.B. eine Holzmaserung
  • Relieflack: Motive oder auch Schriftzüge wirken dreidimensional.
  • Spotlack: Partielle Lackierung erzielt sehr schöne Matt-Glanz-Effekte.

Rubbellack zählt weniger zu den Veredelungslacken. Er wird für Rubbelkarten im Gewinnspielsektor eingesetzt. In silbergrauer Farbe oder in goldener Optik werden Gewinne, Nieten oder auch Codes blickdicht verdeckt. Das hochwertigste Ergebnis bei Rubbellosen wird durch den Farbauftrag im Siebdruck erzielt.

Anhand dieser Übersicht haben Sie verschiedene Lackvarianten mit Ihren größten Unterschieden kennengelernt. Welcher Lack letztendlich zum Einsatz kommt, hängt vom Produkt , der gewünschten Optik und vom Budget ab. Am günstigsten ist der Dispersionslack in matter oder glänzender Optik, einschließlich der Dripoff-Variante. Der effektvollste, aber auch teuerste Lack ist der UV-Lack mit seinen verschiedenen Veredelungsvarianten. Am besten fordern Sie Muster an und überzeugen sich selbst von diesen Unterschieden.


Die Autoren

Das KIP Blogger Team berichtet über aktuelle Trends, neue Produkte und technische Möglichkeiten aus dem Bereich der Druckindustrie.

Björn Kleine-Döpke &
Nico Plassmann

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